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Lebensraum Zwischenmoore

Icon für Zwischenmoore mit Libelle

Moore sind wichtige Lebensräume für geschützte Tier- und Pflanzenarten. Sie vermitteln zwischen trockenen und nassen Lebensräumen und sind deshalb unerlässliche Trittsteine im kleinräumigen Mosaik der Landschaft.

Aufgrund gezielter Entwässerung mittels Gräben und vieler aufeinanderfolgender Trockenjahre sind die Zwischenmoore in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft in einem ökologisch schlechten Zustand.

Der Sonnentau als fleischfressende Pflanze ist eine wichtige Charakterart der Zwischenmoore © O.Glausch

Bei niedrigen Wasserständen können sich Gehölze und Schilf auf den Zwischenmoorflächen ausbreiten. Diese entziehen dem Moor zusätzlich Wasser, wodurch sich die Bedingungen für weiteren Gehölzwuchs verbessern.

Bedroht werden diese naturnahen Biotope auch von gebietsfremden Arten. Spiersträucher (Spiraea sp.) beispielsweise verdrängen auf feuchten Wiesen die heimische Wiesen-Gladiole (Gladiolus imbricatus) und verändern damit nachhaltig die seltene Artenzusammensetzung solcher kostbaren Feuchtstandorte. Ohne Management und Pflege werden viele diese bedeutenden Lebensräume verloren gehen.

Moortypen

Moore in der Lausitz

Moore bedeckten einst mehr als 20% der Fläche der Oberlausitz! Heute sind davon kaum mehr als 1 % erhalten. Moorreste mit charakteristischer Flora und Fauna sind heute vor allem noch an den Teichrändern und in Wäldern zu finden.

Man unterscheidet im Prinzip drei Moortypen:

Niedermoore

Niedermoore sind vom Grundwasser geprägte Moore und entstehen in feuchten Senken, Mulden oder Flussniederungen. Sie sind die nährstoff- aber auch artenreichsten Moore. Die Vegetation wird meist von Seggen oder Röhrichtarten dominiert. Niedermoore sind in Deutschland die flächenmäßig häufigsten Moore und werden in der Regel als Wiesen genutzt. Der Großteil der Niedermoore ist heute entwässert, um eine intensive Grünlandwirtschaft zu ermöglichen.

Schematische Darstellung eines Niedermoores © E. Schröder

Hochmoore

Hochmoore, auch Regenmoore genannt, gehören nicht zu dem Moortypen der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Sie sind nährstoffarme, vom Grundwasser unbeeinflusste Moore. Ihre Nährstoffe ziehen sie ausschließlich über die Luft und den Niederschlag. Typische Hochmoorpflanzen sind Torfmoose, Wollgräser und Sonnentaugewächse.

Schematische Darstellung eines Hochmoores © E. Schröder

Zwischenmoore

Zwischenmoore sind nährstoffarme, kleinflächige Moorhabitate, welche häufig in Uferbereichen von Teichen auftreten. Sie werden von Grund- und Niederschlagswasser gespeist. In Zwischenmooren kommen somit nieder- als auch hochmoortypische Pflanzen vor. Dieser Moortyp stehen im Fokus des Projektes.

Schematische Darstellung eines Zwischenmoores © E. Schröder
Maßnahmen

Maßnahmen Zwischenmoor

Sowohl an den Teichrändern als auch in den Wäldern der Oberlausitz sind kleinflächige, oftmals degradierte Zwischenmoore zu finden. Ohne Management werden viele dieser Lebensräume verloren gehen. Im Projekt werden die Zwischenmoore durch Wiedervernässung und Gehölzentnahme revitalisiert.

Kinder und Jugendliche packen mit an und verschließen Entwässerungsgräben in der Krebaer Heide © S.Buschmann

Viele ehemalige Zwischenmoore sind heute aufgrund der Grundspiegelabsenkung stark von Sukzession bedroht. Gründe für die Grundspiegelabsenkung sind die vielen aufeinanderfolgende Trockenjahre, aber auch die oft einige Jahrzehnte zurückliegende gezielte Entwässerung durch die Anlage von Gräben. Durch den niedrigen Wasserstand können sich auf den Zwischenmoorflächen zunehmend Gehölze etablieren. Diese entziehen dem Moor in Folge zusätzlich Wasser, wodurch sich die Bedingungen für weiteren Gehölzwuchs verbessern. Durch die gezielte Entnahme von Gehölzen und Schilf soll die Sukzession eingedämmt werden. Zusätzlich werden Entwässerungsgräben verschlossen und verfüllt, um eine Wiedervernässung zu erreichen. Dabei sollen partiell auch kleine mit Wasser gefüllte Bereiche entstehen, welche als Schlenken bezeichnet werden.

Naturnahe Feuchtgebiete werden zudem durch das Vorkommen gebietsfremder Arten wie Spiersträucher (Spiraea spp.) und andere Neophyten nachhaltig verändert. Experimente aus den letzten Jahren zeigen, dass die direkte mechanische Entfernung die effektivste Maßnahme zur Bekämpfung von Spiersträuchern ist. Durch häufig wiederholende Mahd (drei- bis viermal Jährlich) soll eine erfolgreiche Zurückdrängung erreicht werden.

Monitoring

Monitoring Zwischenmoor

Pegel zur Wasserstandsmessung © J.Ahlborn

Durch die Vernässung der Zwischenmoore ist mit einer Änderung der Artengemeinschaften zu rechnen. In Zwischenmooren werden daher vor allem auf Wasser reagierende Gruppen wie Libellen, Heuschrecken und Gefäßpflanzen erfasst. In ausgewählten Mooren erfolgen zudem Wasserstandsmessungen. Bei den Messungen sollen der Grundwasserstand und die Wasserstandsschwankungen dokumentiert werden. Die Pegelsetzung erfolgt vor dem Umsetzen der praktischen Naturschutzmaßnahmen, sodass der Effekt der Vernässung dokumentiert werden kann.

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