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Die Rote Schlauchpflanze im Neukollmer Moor

Im Neukollmer Moor ist sie vor etwa 25 Jahren das erste Mal erfasst worden und mittlerweile nicht mehr zu übersehen: Die Rote Schlauchpflanze Sarracenia purpurea. Sie ist eine fleischfressende Pflanze aus der Familie der Schlauchpflanzengewächse. In ihren mit Regenwasser gefüllten Schläuchen fängt sie ihre Beute, meist kleine Insekten wie Käfer oder Fliegen. Natürlicherweise kommt sie in Nordamerika vor. In Europa erfreut sie sich die Pflanze mit ihren leuchtend roten Blattadern großer Beliebtheit und wird in Gärten angepflanzt. Doch ebenfalls durch Menschenhand ist sie auch in heimische Moore gelangt, wie in das kleine Neukollmer Moor – westlich von Hoyerswerda liegt es in einer 5.5 ha großen Geländesenke im Gebiet der Zeißholzer Hochfläche.

Hier wächst die Rote Schlauchpflanze, bildet große Rosetten aus dicht an dicht stehenden Schläuchen, erreicht dabei Höhen von bis zu 30 cm – und breitet sich immer weiter aus.

Dabei ist das Neukollmer Moor ein wichtiger Lebensraum für heimischen Spezialisten wie Torfmoose Sphagnum spec., Sonnentau Drosera spec., Glockenheide Erica tetralix und Wollgras Epiophorum spec., welche durch den großen Flächenanspruch von der Roten Schlauchpflanze verdrängt werden.

Um diesen wieder Platz zum Wachsen zu geben wurde im Oktober 2024 in enger Abstimmung mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Bautzen und Dipl.-Forsting. (FH) Arne Beck in einer Gemeinschaftsaktion des MoSaiKTeiL-Projektes und des Forstrevieres Neukollm, mit Unterstützung der NABU-Regionalgruppe Wittichenau die Rote Schlauchpflanze aus dem Neukollmer Moor entfernt.

Die Entnahme ergänzt bereits umgesetzten Schutzmaßnahmen. Weil das Moor viele Jahre durch Drainagegräben und die natürliche Vertiefungsrinne des Neukollmer Grabens entwässert war, wurden 2020/2021 umfangreiche Aktionen zur Wiedervernässung durchgeführt, um den Lebensraum für moortypische Arten zu verbessern.

Insgesamt kamen bei der nun durchgeführten Entnahme vier große Anhänger voll Schlauchpflanzen zusammen. In den folgenden 3 Jahren wird diese Maßnahme wiederholt, den zahlreiche winzige Sämlinge der Sarracenia purpurea sprießen bereits aus der Moosauflage hervor.