Entschlammung am Froschteich in Niederspree
Mit der Entnahme von ca. 900 Kubikmeter Teichschlamm aus dem Froschteich im Teichgebiet Niederspree wurde ein wichtiger Schritt unternommen, um das Überleben des seltenen Schwimmenden Froschkrauts (Luronium natans) zu sichern.
Rettung eines bedrohten Lebensraums
Das Schwimmende Froschkraut ist eine stark gefährdete Wasserpflanze, die offene, nährstoffarme Flachwasserbereiche benötigt. Ohne gezielte Maßnahmen drohte der Teich durch Schilfbewuchs und eine dicke Schlammschicht zu verlanden, wodurch ein wertvoller Lebensraum verloren gegangen wäre.
Im Herbst 2024 wurde der Froschteich abgelassen, um die Entschlammung vorzubereiten. Anfang 2025 entfernte ein Bagger gezielt Teile des Schlamms, um lichte Uferbereiche und zusammenhängende Wasserflächen zu schaffen. Die Erfolgsaussichten stehen gut: Die Samen des Froschkrauts können lange Zeit im Boden überdauern und unter günstigen Bedingungen wieder keimen.
Teichschlamm als wertvolle Ressource
Teichschlamm entsteht natürlicherweise durch organische Einträge wie Laub, Sedimente und die Fischzucht. In regelmäßigen Abständen sollten Teiche entschlammt werden – zuletzt geschah dies in der Oberlausitz in den 70er und 80er Jahren. Inzwischen sind viele Teiche wieder stark verschlammt, was die Bewirtschaftung erschwert und wertvolle Lebensräume bedroht.
Doch wohin mit dem Schlamm? Ihn am Teichrand aufzuschieben ist keine Lösung, da so badewannenförmige, steile Ufer entstehen und die Teichfläche immer kleiner wird. Früher oder später muss der Schlamm also aus den Teichen heraus. Und genau hier ergibt sich eine Chance. Eine Untersuchung zeigte, dass der Schlamm des Froschteichs unbelastet ist und sich als Naturdünger eignet. Daher wird er von der Heim Rinderfarm Neiße GmbH auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht – eine nachhaltige Lösung für Naturschutz und Landwirtschaft.